Dienstag, 7. Januar 2014

Liebesbriefe

Wo ist es hin? Das Verlangen nach Ausdruck? Diese unaufhaltsamen Gefühle, die einen sagen lassen, was man sonst nie sagen würde. Die einen schreiben lassen, was man sonst nie schreiben könnte.
Heute warten die Frauen nicht mehr auf seitenlange Briefe ihres Verehrers. Sie sitzen am Smartphone, am PC und warten auf ein einfaches „hi“.
Wenn's ganz gut läuft, folgt noch ein: „Wie geht’s?“
Ludwig van Beethoven schrieb an seine unsterbliche Geliebte:
ewig dein
ewig mein
ewig unß
Das ist einfach – und genial, gefühlsgeladen, ausdrucksstark, tiefgründig.
Haben Frauen ihre Erwartungen herabgesenkt? Worüber sie sich heute freuen ist schon nicht mehr einfach – es ist primitiv. Vielleicht hat sich der Zeitgeist verändert. Mode, Musik, Moral – alles verändert sich.
Aber dürfen sich Liebesbekundungen verändern?
Hi, wie geht’s?“
Ja, richtig. Das trieft ja nur so vor Liebe.

Kann man das noch als Veränderung ansehen oder ist der Liebesausdruck bereits vom Aussterben bedroht?

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